
KI im Marketing – das klingt nach unendlichen Möglichkeiten.
Und das ist es tatsächlich auch. Doch die Frage, die sich mir immer dringender stellt, lautet:
Wie verantwortungsvoll gehen wir mit KI-generierten Inhalten um? Und was macht das mit dem Vertrauen bei unserer Zielgruppe?
Ich bin selbst überzeugte Nutzerin von KI-Tools wie ChatGPT, aber nicht ohne klare Grenzen zu setzen. Ich möchte mit euch teilen, wie ich KI in meinem Marketingalltag nutze und warum mir das Thema Ethik dabei besonders wichtig ist.
Warum KI im Marketing bleibt und das zu Recht
Eins ist klar: KI wird die Art und Weise, wie wir Content entwickeln, strategisch denken und kommunizieren, tiefgreifend verändern. Wer sich im Marketing bewegt wird nicht drum herumkommen, sich mit Tools wie ChatGPT, Midjourney, HeyGen oder Captions.ai auseinanderzusetzen.
Ich selbst nutze KI inzwischen täglich in meinem Business als meinen „virtuellen Sparringspartner“, besonders in Bereichen, in denen mir als Einzelperson schlicht der Austausch fehlt, wie z.B.:
- Entwicklung neuer Marketingstrategien und Angebotsideen
- Strukturierung & Weiterentwicklung von Content-Formaten
- Zielgruppen-Reflexion: Was brauchen meine Kunden wirklich?
- Schnelle Recherchen zu Trends oder Themen
- Analyse von Reportings und Ableitung von Handlungsempfehlungen
KI hilft mir dabei, meine Gedanken zu sortieren, meine Ideen zu challengen und manchmal auch über den Tellerrand zu denken. Für mich eine echte Unterstützung, die ich auf keinen Fall missen möchte!
Wo für mich die Grenze verläuft: KI ≠ Ghostwriter
Trotz aller Begeisterung: Wenn ich einen Text veröffentliche, unter dem mein Name steht dann stammt er auch von mir.
Was ich immer wieder beobachte, vor allem auf LinkedIn oder in Blogbeiträgen, sind Inhalte, bei denen man sehr deutlich merkt: Das hat eine KI geschrieben. Und niemand hat sich die Mühe gemacht, es zu personalisieren.
Typische Signale, bei denen bei mir die Alarmglocken klingeln:
- Worthülsen wie „aufs nächste Level bringen“ oder „das sofort wirkt“
- Gedankenstriche ohne Sinn
- Emoji-Checklisten ohne echten Inhalt
- Ein glattgebügelter Stil ohne Persönlichkeit
Das Problem ist nicht die KI. Das Problem ist die fehlende Haltung dahinter. Wenn Menschen gutklingende KI-generierte Inhalte ungeprüft veröffentlichen, ohne ihren eigenen Stil reinzubringen, dann wird Marketing beliebig und Vertrauen wird zerstört. Ehrliches Online Marketing war mir schon immer wichtig – genau aus diesem Grund habe ich vor über 1,5 Jahren meinen Blog gestartet. In Zeiten von generativer KI ist dieses Thema aktueller denn je. Gerade weil die Technik so viel kann, müssen wir als Verantwortliche noch genauer hinschauen und klar kommunizieren, wie Inhalte entstanden sind.
Besonders problematisch wird es, wenn Unternehmen oder Autoren KI-generierte Texte 1:1 übernehmen und als eigene Arbeit ausgeben, ohne das zu kennzeichnen. Natürlich hat nicht jeder die Zeit, Lust oder das Talent, regelmäßig herausragende Texte zu schreiben – das ist völlig verständlich. KI kann hier eine große Hilfe sein. Aber 100% generierte Texte, die nur oberflächliche Infos liefern und keinerlei Persönlichkeit transportieren, sind überflüssig.
Deshalb plädiere ich klar für mehr Transparenz:
Wenn KI-generierte Inhalte verwendet werden, sollten sie auch als solche gekennzeichnet sein. Nicht, weil das moralisch „besser“ ist oder weil der EU AI Act dies bereits gesetzlich beschlossen hat, sondern weil wir in Zukunft nur noch mit Transparenz gegen Deepfakes, Manipulation und Vertrauensverlust bestehen können.
Warum ethisches Marketing im Zeitalter von KI wichtiger ist denn je
KI kann Content in Massen produzieren. Und das wird auch passieren. Was sie aber nicht kann, ist Persönlichkeit, echte Erfahrung und emotionale Tiefe zu vermitteln.
Und genau das wird meiner Meinung nach zum wichtigsten Differenzierungsmerkmal im Online-Marketing der nächsten Jahre.
Statt rein informativer Inhalte, die ohnehin schon durch KI abgedeckt sind, wird es in Zukunft verstärkt um folgende Dinge gehen:
- Erfahrungsberichte aus der echten Praxis
- Persönliche Perspektiven auf komplexe Themen
- Haltung zeigen, auch wenn sie unbequem ist
- Strategien und Einschätzungen mit Tiefgang präsentieren
Marketing ist Beziehungsarbeit.
Und genau deshalb ist es unsere Aufgabe, mit KI nicht nur effizienter, sondern auch bewusster zu arbeiten. Wer seine Community ernst nimmt, denkt nicht in Reichweite, sondern in Relevanz.
KI soll dein Assistent sein, nicht dich ersetzen
Wenn wir KI im Marketing einsetzen, brauchen wir 3 klare Leitlinien:
- Inhalte, die nicht selbst geschrieben sind, müssen transparent als KI-generiert gekennzeichnet sein! (Das wurde auch durch den EU AI Act so festgelegt)
- Habt Mut zur Persönlichkeit, auch wenn es länger dauert, nur dadurch hebt ihr euch von der Masse ab!
- Nutzt KI strategisch und nicht blind für Content-Massenproduktion.
Denn was am Ende zählt, ist nicht, wie wir schnell massenweise Inhalte veröffentlichen. Sondern, ob sie ehrlich gemeint sind.