
Automatisierte Werbung – Meta, Google & Co. arbeiten gerade fleißig daran, Werbeanzeigen in Zukunft komplett automatisiert zu erstellen. Einfach ein Bild des Produktes hochladen, Budget angeben, Ziel definieren – und den Rest erledigt die KI: Text, Bild, Ausspielung, Targeting.
Mark Zuckerberg hat es so formuliert:
„ (…) any business can come to us, say what their objective is (…)tell us how much they’re willing to pay to achieve those results, connect their bank account, and then we just deliver as many results as we can.„
Klingt doch erstmal ziemlich praktisch, oder? Aber reicht das wirklich für erfolgreiches Marketing?
Automatisierte Werbung: Entlastung mit Potenzial
Vor allem für Selbstständige und kleine Unternehmen, die wenig Zeit oder Know-how haben, klingt das erstmal nach Erleichterung. Und ja: Auch ich sehe Potenzial.
Wenn die KI künftig wirklich treffsicher personalisierte Anzeigen, mit überzeugenden Inhalten erstellen kann, die zur Zielgruppe passen und sauber ausgespielt werden, ist das ein sehr guter Einstieg in die Sichtbarkeit.
Fraglich bleibt natürlich am Ende zu welchem Preis Unternehmen in die „Blackbox“ von Meta & Google Ads künftig investieren müssen, sei es monetär oder mit Daten ihrer Kunden.
Und Werbung ist eben auch nur ein Teil vom Ganzen.
Ein Blick in den Funnel
Wenn wir uns den klassischen Marketing-Funnel anschauen (AIDA: Attention, Interest, Desire, Action), wird schnell klar:
Automatisierte Ads bedienen vor allem die erste Stufe: Aufmerksamkeit.
Und genau dafür sind sie auch gemacht:
- Sie bringen Menschen in Berührung mit deinem Angebot.
- Sie testen, was funktioniert.
- Sie liefern erste Klicks und Daten.
Aber danach beginnt die eigentliche Marketing-Arbeit.
Aus einem Klick wird nicht automatisch ein Kunde
Menschen kaufen mittlerweile selten direkt nach dem ersten Kontakt.
Es kommt darauf an:
- Wie du sie begleitest.
- Welche Inhalte sie von dir sehen.
- Ob sie sich verstanden und angesprochen fühlen.
Und genau das kann (bisher) keine KI auf Knopfdruck alleine leisten.
KI-Ads sind ein sinnvoller Touchpoint für den Anfang, man sollte aber nicht zu viel Hoffnungen auf Ads alleine setzen.
KI als Einstieg – echter Content als Verbindung
Ich glaube, wir sollten das Thema differenzierter betrachten:
KI-generierte Anzeigen können gerade durch ihre Personalisierung aufmerksamkeitsstark & effizient sein. Aber der Vertrauensaufbau beginnt erst mit dem Content, der danach kommt.
Was heute zählt, ist nicht nur, ob jemand auf deine Anzeige klickt. Sondern, ob die Person bleibt. Ob die Inhalte, die danach folgen, wirken & etwas auslösen (im besten Fall einen Kaufimpuls).
Fazit: KI ja – aber nicht allein
Automatisierte Werbeanzeigen werden besser, schneller & zugänglicher. Und sie sind ein legitimer Weg, um Reichweite aufzubauen.
Aber: Sie sind nur ein Baustein deiner Marketingstrategie.
Wirksame Verbindungen zu deinen Kunden entstehen durch ehrliche, persönliche und nachvollziehbare Inhalte. Gerade wenn alles schneller und personalisierter wird, wird das „dazwischen“ wichtiger denn je.
Nutze KI, wo sie dir hilft. Aber vergiss nicht, dass es immer noch Menschen sind, die du auf deine ganz eigene Weise ansprechen solltest. Genau das lässt dich aus der Masse – oder aus der Flut von automatisierten Anzeigen – herausstechen.