Die KI sagt niemals Nein.

Zwei Lego-Figuren stehen sich gegenüber, eine hält einen kleinen runden Gegenstand in der Hand. Links im Bild steht: „Wie du KI richtig einsetzt… ohne deinen gesunden Menschenverstand zu verlieren“ – Branding von Maass Media.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mein erster Gedanke, als ich ChatGPT ausprobiert habe, war: „Wow. Das ist wie ein Super-Talent. Der kann alles.“
Egal, was ich gefragt habe – ich bekam eine Antwort. Immer. Ob sie stimmte? Nun ja. Nicht immer. Und genau da liegt der Haken. Eine KI sagt niemals Nein. Sie rät lieber ins Blaue, als zuzugeben, dass sie etwas nicht weiß. Und wenn wir das nicht kritisch hinterfragen, übernehmen wir am Ende Antworten, die mehr Schein als Sein sind.

Darin liegt auch eine riesige Chance, wenn wir Verantwortung übernehmen. Und das beginnt bei der Art, wie wir mit der KI kommunizieren.

Die unterschätzte Macht des Umgangstons, auch mit KI

Ich bin überzeugt: Der Ton macht den Prompt.
Generative KI wird von Menschen trainiert, auf Basis unserer Inhalte, unserer Sprache, unseres Verhaltens. Wenn wir also unfreundlich, befehlend oder hektisch sind, „lernt“ die KI genau das.

Jetzt mal ehrlich: Wir haben doch alle genug von toxischen Kommentaren in Social Media oder hitzigen Debatten ohne Substanz in Politik und Gesellschaft?! Warum also nicht bei uns selbst anfangen und der KI gegenüber einfach mal höflich sein?

Meine Empfehlung: Teste es selbst. Frag ChatGPT oder ein anderes Tool. einmal fordernd und einmal freundlich. Du wirst merken, dass auch die Qualität der Antwort sich verändert. (Und deine Stimmung auch. 😉)

Laut Sam Altman von OpenAI verursacht zwar jedes „Danke“ zusätzliche Rechenleistung und damit mehr Stromverbrauch, jedoch befürwortet auch er einen guten Umgangston mit der KI.

Ich bin davon überzeugt, wenn wir unsere digitale Kommunikation mit mehr Respekt führen, wirkt sich das auch auf unser analoges Leben aus.
Jeder weiß es bereits: Die KI ist ein Spiegel. Was du reingibst, kommt entsprechend raus. (= Shit in. Shit out.)

Die 5‑Schritte-Promptstruktur, die dir bei jeder Aufgabe hilft

Wenn du möchtest, dass dir die KI gute, brauchbare Ergebnisse liefert, dann musst du sie wie einen neuen Mitarbeiter behandeln. Heißt: Briefing, Kontext, Ziel – das volle Programm.

Meine erprobte Struktur sieht so aus:

[ROLLE] → In welche Rolle soll die KI für dich schlüpfen?

[KONTEXT] → Wo oder für was arbeitet diese Rolle? In welchem Umfeld arbeitet sie (Thema, Zielgruppe, Plattform, Inhalte)? Gib die benötigten Infos als Text, Link oder als Anhang dazu.

[AUFGABE] → Was ist die konkrete Aufgabe? Was soll die KI für dich lösen? Welches Ergebnis erwartest du? (Texte schreiben, analysieren, brainstormen…)

[OUTPUT] → Wie soll das Ergebnis aussehen? (Liste, Tabelle, Gliederung, Infos sammeln…)

[NETIQUETTE] → Freundlich, motivierend, ggf. mit „positivem Druck“

Beispiel:
„Du bist ein Social-Media-Coach. Ich plane eine Instagram-Kampagne für mein nachhaltiges Mode-Label. Ziel ist es, neue Kund:innen zu gewinnen. Bitte entwickle 3 kreative Content-Ideen im Karussell-Format. Denk dran: Die Reichweite hängt von deiner Kreativität ab! 🙂 Danke!“

Du wirst überrascht sein, wie sehr sich die Qualität der Antwort verbessert, wenn du strukturiert arbeitest – und einen motivierenden Ton anschlägst.
Ein „Gib dir Mühe, davon hängt mein Unternehmenserfolg ab.“ wirkt manchmal Wunder.

Belohnen & Triggern: Emotionen wirken – auch in der digitalen Welt

Klingt seltsam, ist aber Realität: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die KI bessere Ergebnisse liefert, wenn ich sie entweder motiviere („Ich zahle dir ein virtuelles Trinkgeld“) oder ihr verdeutliche, wie wichtig die Aufgabe ist.

Natürlich hat die KI kein echtes Bewusstsein, aber sie wurde auf Basis menschlicher Kommunikation trainiert. Und in dieser Kommunikation steckt nun mal Emotion.
Also reagiert sie darauf.

Tipp für dich:
Wenn du das Gefühl hast, deine Ergebnisse sind zu generisch, versuch mal die KI zu „belohnen“ oder ihr deutlich zu machen, dass es sich um eine sehr wichtige Aufgabe handelt.

Kritisch denken mit KI: Deine neue Lieblingsfunktion

Was ich besonders liebe: Ich kann die KI nicht nur als Helfer, sondern auch als kritischen Sparringspartner nutzen. Dafür musst du sie nur bitten, genau das zu tun:

  • „Stell dich mal auf die Gegenseite. Welche Argumente sprechen dagegen?“
  • „Gib mir bitte eine kritische Analyse meines Textes. Wie wirkt das auf eine Zielgruppe 50+?“
  • „Versetz dich in meine Zielgruppe und sag mir ehrlich, ob das Angebot überzeugt.“

Oder du gibst der KI einen Link zu deiner Website oder deinem Angebot und lässt sie selbstständig Feedback geben. Ich verspreche dir: Du bekommst Ideen, auf die du alleine nicht gekommen wärst.

Fazit: KI ist kein Orakel – sie ist dein Spiegel

Die eigentliche Magie liegt nicht in der KI. Sie liegt in dir.
In deiner Fähigkeit, klar zu kommunizieren.
In deiner Bereitschaft, freundlich zu bleiben.
Und in deinem Mut, auch mal zu hinterfragen.

KI richtig einsetzen heißt: Verantwortung übernehmen, Fragen stellen, reflektieren.
Dann ist die KI nicht nur ein Assistent, der nie Nein sagt, sondern einer, der dich wirklich weiterbringt.

Wie gehst du mit KI um?
Hast du schon mal ausprobiert, ob dein Tonfall etwas an den Antworten verändert?
Teile gerne deine Erfahrungen oder schick mir deine besten Prompt-Beispiele – auch ich liebe es, dazuzulernen!

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